Sonntag, 01.Mai 2016, (Tag der Arbeit, Tag des Schreibens)Embalse de la Tranquera, Nähe Calatayud/Aragon
Seit 10 Tagen wieder in Europa/Spanien, Menschen weniger im Kontakt, Modisch/neuwertig gekleidet, neuglänzende Autos, anders, bis auf die Sprache wirkt es auf uns wie unsere Erinnerung an deutsche Menschen, im Supermarkt, beim Baumarkt, beim flanieren. Die Jugendlichen eher wieder lauter, aggressiver wirkend,(wer ist der coolste) weniger Spaß und Freude wie wir bei marokkanischen Jugendlichen untereinander beobachteten.
Wir werden nicht mehr angesprochen. Sarah wird nur noch sporadisch mit ganz kurzen emotionalen Reaktionen wahrgenommen. Alles deutlich distanzierter und irgendwie schnelllebiger, automatisiert.
Es graut Stephanie vor dem ersten Supermarktbesuch. Auch auf dem Souk ist wahnsinnig viel los aber irgendwie fühlt sich das Leben dort für uns echter und lebendiger an und auch die Lebensmittel scheinen dass zu sein. Die ersten Karotten sehen wie aus einem Spielzeugkaufladen aus, alle exakt gleich!? Unglaublich! Keine matschig, keine dick, keine klein. Stephanie empfindet die Mode der Frauen, die ersten Tage als unglaublich unvorteilhaft. Sie würden in Chellaba alle viel besser aussehen. Die 6 Monate Marokko haben wirklich Spuren hinterlassen und unsere Wahrnehmung geprägt. Ein Beispiel aus unserem Alltag: Sarah muss aufs Klo. Toilette gefunden ich suche in meinen Taschen nach Klopapier oder was ähnlichem. Achja, das gibts ja auf dem Klo.
Viel zu schnell geht uns diese Sensibilität wieder für die Unterschiede verloren und alles ist normal, "der Norm entsprechend".
Von Martil, mit einem Flair wie eine Urlaubsstadt am Mittelmeer auf der spanischen Seite, fuhren wir über Tetouan und die Berge nach Tanger Med einem modernen abgeschirmten Fährhafen. In den Bergen in einem Dorf sahen wir nochmals "unser echtes" (Klischee) Marokko: Verstopfte Dorfstraße, Metzger am Straßenrand alles lebendig.
Für 130,- Euro bekamen wir unser Fährticket, fuhren durch die klinisch reine Grenze mit Scannerdurchleuchtung und sagten dann Bessalam, Arrivederci, Auf Wiedersehen, Inshallah (so Gott will) zu Marokko.
In Spanien mal wieder guten Käse, Salami und Wein gekauft. Vermissten wir immer mal wieder, vor allem den Käse.
Von Algecieras ging es nordwärts über Ronda, am Standplatz dort in der Nähe bekamen wir einen "Willkommensregenbogen" geschenkt, weiter nach Cordoba. Richtig Tourismus, richtig was los. Wir besichtigten die Mezquita einen Bau wo die Westgoten, die Römer, die Christen, die Mauren und dann wieder die Christen jeweils am gleichen Platz einen Sakralbau errichteten. Am Ende wurde eine Kathedrale über der Moschee errichtet. Schaun mer mal wer oder was als nächstes dort was zerstört oder drüber baut !!!
Von Cordoba ging es weiter nordwestlich in Richtung Toledo am Tejo Platzsuche nicht immer ganz einfach aber wir fanden wunderbare Plätze. In Toledo machten wir nur ein kurze Stippvisite obwohl man sich als Kunstliebhaber und Kunsthistoriker sicherlich einige Tage Zeit lassen könnte. Wir fuhren am Tejo, der in Lissabon in den Atlantik mündet, weiter aufwärts bis zum Naturpark Alto Tejo wo wir mal wieder richtig Geier beobachten konnten und Regen und Wolken. Weiter am Rio Gallo entlang nach Molino de Aragon mit Torre de Aragon, Castello, Altstadt und Nachts 0 °Auch tagsüber ein eiskalter Wind. Jetzt hierher und morgen nach Calatayud. Dann weiter zu den uns Bekannten Bandera Reales und Los Mallos und dann sind wir schon in den Pyrenäen.
Samstag, 07.05.2016, Ainsa, Pyrenäen noch 45 km bis zur französischen Grenze
Irgendwie geht es immer schneller in Richtung Deutschland jetzt werden wir morgen oder übermorgen je nach Wetter und wie wir mit der Homepage fertig werden, da sich ein Bilderstau angesammelt hat, schon die Halbinsel verlassen und Richtung Mitteleuropa vordringen.
In Calatayud hatten wir eine nette Begegnung. Es fand dort ein Campertreffen statt. Der Organisator kam gleich auf uns zu als wir auf den Stellplatz fuhren und bat uns mit in die Stadt zu fahren für eine kleine Camperausstellung. Wir fuhren mit und so viele Besucher hatte unsere Küche mit Wohn- und Schlafzimmer noch nie gehabt, in so kurzer Zeit.
Weiter ging es dann über den Puerta de Chiavola 902 m, Wohnort von Geiern, zu unserem altbekannten Pena de Fraile in den Bandera Reales. Einfach wunderschön dort für uns.
Dann weiter zu Bekannten Plätzen am Embalse de Nava, bei Loarre, Wäschewaschen bevor der Regen kam und zum Mirador Los Buitres, westlich von Los Mallos. Danke für diese schönen Plätze.
Heute nochmals die Dieseltanks für 96 Cent gefüllt und den Wassertank für ein Danke schön.
Jetzt sitzen wir im Touristen Büro von Ainsa zum 3. Mal in den letzten 2 Jahren und laden Bilder hoch.
Wir melden uns dann wieder aus Frankreich oder vielleicht auch schon aus Deutschland wieder.
Alles Liebe
Martin, Stephanie und Sarah