Freitag, 26.09.2014, Val di Hecho, span. Pyrenäen
Nach einer Exkursion in Richtung Süden, Los Mallos, NP Bardenas, Reales, Javier, Embalse di Yesa, sind wir wieder zurückgekehrt ins schöne Val di Hecho. Jetzt hat es Nachts nur noch 4 ° aber tagsüber bei herrlichstem Herbstsonnnwetter bei starkem Nordwind erreichen wir noch 20 °. Abends raussitzen wie vor 2 Wochen noch und den wunderschönen Sternenhimmel beobachten wäre nur noch mit Winterkleidung oder Lagerfeuer sinnig. In Spanien ist wegen Waldbrandgefahr offenes Feuer gar nicht erwünscht und Winterkleidung wollen wir noch nicht so richtig anziehen. So sind wir abends zu dritt in unserem kleinen Zuhause. Nach wie vor tut sich Sarah schwer beim Einschlafen auch wenn wir drum rum ganz ruhig sind. Überhaupt wird die kleine Welt innen für Sarah immer interessanter und erreichbarer, da sie jetzt krabbelnd und rutschend an sich alles erreicht was sie sich als Ziel nimmt und dies wechselt ständig und mindestens einer von uns ist auf der Hut, dass sie die kleine Liegefläche nicht kopfüber verlässt. Wird immer komplexer ihr eine "Kindergerechte" Umgebung zu schaffen.
Bevor wir losfuhren in Richtung Süden trafen wir uns ja noch mit Therese, Alvaro und dem 5 monatigen Otto. Austausch mit Gleichgesinnten tut so gut, Danke hierfür. Auch dies ein wichtiger Grund nochmals hierher zu kommen. Auch zu sehen wie ist es bei anderen mit so einem Kleinkind. Das fehlt dann schon wenn man wie wir nur zu dritt unterwegs sind.
Unsere Reise zu noch mehr Geier führte uns zunächst in die Foz die Bienes nicht weit von hier. Von dort aus fuhren wir zu phantastischen Felsformationen Los Mallos auch hier nisten Geier und im herrlichsten Sonnenlicht konnten wir dort spazieren, beobachten, auch Kletterer, grillen und die phantastische Natur genießen. Sehr beeindruckend. Von dort ging es durch einsame Landstriche in Richtung Südwesten wo wir am See San Bartolome wunderschöne Abendstimmung sehen durften, dann aber doch von Innen, da es hier zum ersten Mal für uns sehr viele Moskitos gab die auch richtig zubissen, sodass wir noch Tage später uns an den See erinnern konnten. Dann der Naturpark Bardena Reales wo wir einige Tage verweilten. Wunderschöne Felsformationen, teilweise Einsamkeit, immer wieder herrliche Geierflugbeobachtungen, recht viel Landwirtschaft für einen Naturpark. In der Mitte des Naturparks ist ein Militärgebiet eingezäunt mit Flughafen!!!. Wir beobachteten bis zu 20 Geier an einer Tränke, sahen herrlichstes Gewitterspektakel, Sarah begann zu krabbeln, machten eine einsame Wanderung auf den "Geiergipfel" Pena di Fraile, fuhren auf Pisten durch den Park, sehr gut beschildert und trotzdem so kleine Erinnerungen an die Mongolei kamen hoch. Wir sind dankbar, dass wir von anderen Reisenden den Tipp bekamen dorthin zu fahren.
Weiter in Richtung Norden über kleine Strassen zum Schloss Javier und weiter zum Embalse (Stausee) di Yesa.
Dann noch Shoppingtag in Jacca wo es Naturkostladen, Bioladen und großen Supermarkt gibt um mal wieder die Vorräte richtig aufzufrischen und nun wieder ein paar Tage Val di Hecho mit spanisch Essen gehen mit jemand der die Karte lesen kann, feine Küche. Gekochte Schokolade zum Frühstück, Spaziergänge, rumkruschteln, Überlegen wohin wir weiterfahren, viele neue Tipps hier von Alvaro bekommen der sich gut hier auskennt. Danke hierfür.
Mittwoch, 01.10.2014, Sportplatz bei Oto, Nähe NP Ordesa
Sind jetzt wieder östlich gefahren in den NP Ordesa und werden dort die nächsten Tage verbringen, nachdem wir jetzt fast eine Woche im Val di Hecho verbrachten.
Bis dahin,
Stephanie, Martin, Sarah
Montag, 20.10.2014, Val di Hecho,
Jetzt sind wir wieder "zu Hause" angekommen im Val di Hecho. Waren jetzt fast wieder 3 Wochen unterwegs im Nationalpark Ordessa-Monte Perdito und im Naturpark Sierra y Canon de Guara. Eine "kleine" Runde von knapp 800 km in Richtung Osten und Süden durch wunderschöne Täler, Schluchten, Berge, Wasserfälle und Seen. Von Alvaro unseren Freund aus Hecho bekamen wir viele Tipps für diese Strecke und dafür sind wir sehr dankbar.
Bevor wir aus dem Hechotal losgefahren sind haben wir soweit möglich unseren Wohnraum noch "Sarahgerecht" abgepolstert, haben in Jaca Bretter gekauft um unsere Heizkörper zu sichern, um so für Sarah ihren immer größer werdenden Aktionsraum attraktiv und sicher zu gestalten. Sie nützt jede Gelegenheit um Stehen zu üben, zu krabbeln, zu entdecken. Wie schnell das alles geht.
Im NP Ordessa Monte Perdito, im Val Pineta entdeckten wir Wasser wo unser Warmwasserboiler steht. Nach einigem Suchen, es ist alles so eng und verbaut, und telefonieren mit der Herstellerfirma stellten wir die Diagnose Riss im Edelstahlbehälter.
Wir fuhren und wanderten weiter durch schönste Bergwelt und genossen die Stille der Nebensaison. Zum Ende hin bekamen wir auch Regen ab was dann den Aufenthalt im Freien einschränkte aber Nebelumrankte Berge haben soweit wir im Trockenen sitzen auch ihren Reiz.
Als wir wieder in Jaca ankamen durchkämmten wir verschiedene Geschäfte um Anschlüsse für unser Heizungs-und Wassersystem zu finden, damit wir den Boiler ausbauen konnten. Wir wurden freundlich von einem Geschäft ins nächste geschickt bis wir dann dieses fanden wo wir unsere Anschlüsse bekamen. Danke! Wir haben uns entschieden den alten nicht mehr reparieren zu lassen und wenn möglich nach einem Neuen, kleineren zu schauen. Schaun mer mal.
Überhaupt sind wir gerade am Überlegen wo und wie wir unsere Winterzeit verbringen. Dazu vielleicht nächstes Mal mehr.
In Hecho trafen wir uns wieder mit unsere Freunden Therese, Alvaro und Otto. Martin konnte mal wieder in einer "richtigen" Küche für Stephanie ihr Lieblingsessen zum Geburtstag kochen. Stephanie bekam ein Geburtstagsständchen in drei Sprachen, deutsch (schwäbisch), spanisch und baskisch. Letztes Jahr waren wir an der Wolga. Mal sehen wo wir nächstes Jahr sind an diesem Tag.
Stephanie bedankt sich ganz herzlich für all die Glückwünsche und Geschenke.
In den nächsten Tagen geht es dann weiter Richtung Westen und Norden.
Bis dahin
Ganz liebe Grüße
von Stephanie, Martin und Sarah
Montag, 10.11.2014, Riumar (Flussmeer), Ebrodelta
Von Deutschland, Bayern nach Italien, Assisi-Mittelmeer, zurück nach Deutschland, Hessen, Bayrischer Wald, Oberbayern weiter nach Frankreich -Atlantik/Pyrenäen nach Spanien/Pyrenäen/Atlantik und jetzt Mittelmeer, vom Frühjahr über den Sommer, in den Herbst und nun in den Winter, 6 Monate ist Sarah zusammen mit uns nun unterwegs, gute 12000 km sind wir oft durch herrliche Landschaften, auf kleinen Straßen gereist... Dafür sind wir sehr dankbar.
Es wird kühler und regnerischer auch hier in Spanien und so sind wir nun recht zügig vom Atlantik bei Bilbao hierher ans Mittelmeer gefahren. Den spanische Nordwesten werden wir, wenn es wärmer ist sicherlich noch aufsuchen. Jetzt geht es in Richtung Süden der Sonne und Wärme nach.
Mittwoch, 19.11.2014, zwischen Benicarlo u.Pèniscola, Camping Vizmar,
Bilder sind hochgeladen, dank Wifi hier auf dem Campingplatz, jetzt ist es an der Zeit auch den Bericht zu schreiben von den letzten guten 4 Wochen. Morgens um 10.00 Uhr, 14 ° sonnig, sitzt Martin draußen und schreibt. Stephanie ist mit Sarah am Strand spazieren, damit sie eine gute Gelegenheit findet im Tuch einzuschlafen und hier die nötige Ruhe ist zu schreiben.
So strukturieren wir, so gut es geht unseren Alltag: einer bei Sarah, oft Stephanie, und der andere macht die Hausarbeit, Auto checken, Strecke planen, kleinere Reparaturen die jetzt gerade immer häufiger vorkommen. So sind wir beide gut eingebunden in unserem Reisealltag.
Kleines Beispiel, wo wieder viel zusammen kam letzten Samstag. Aufgewacht in der Nacht, schon das Summen des Kühlschrankes "vermisst". Vor dem Frühstück Fehlersuche und nach einigem Hin und Her, man sollte Gefäßchirurg sein so wie hier die Leitungen versteckt und verlegt sind, ging es mit einer neuen Sicherung wieder. Eine neue Fragestellung ergibt sich: können wir, unseren für Sarah mitgeführten Impfstoff noch benutzen, war die Kühlkette zu lange unterbrochen??? Danach raus aus dem "Haus", am Abend zuvor wurden wir von der örtlichen Polizei in San Carles di Rapita freundlich gebeten unseren Parkplatz zu verlassen. Wir sollen außerhalb von der Stadt parken, da ist es in Ordnung, da sehen sie uns nicht. Also noch in stockdunkler Nacht zwischen den Reisfeldern einen Platz gesucht. Stellte sich nun als wunderschöner Platz heraus also frühstücken oder inzwischen spätstücken und den Reihern zuschauen. Wie immer ein Auge auf Sarah und trotzdem passiert es beim Hochklettern am Campingstuhl kippt sie nach hinten, streift mit dem Kopf den Campingstuhl. Kurzes Weinen, gabs schon schlimmer. Sarah weiterhin müde und geht dann nach einer "kleinen Brotzeit" auch bald schlafen. Wir genießen die Zeit, Tagebuch schreiben, Haushaltsarbeit, Nähen, Martin geht fotografieren. Sie schläft doch länger wie sonst. Gut gestern nach der neuen Platzsuche konnte sie nur sehr schwer einschlafen. Sie wacht auf, wach, krabbelt. Ohne Vorwarnung Erbrechen der letzten Mahlzeit. Sie weint nicht erbricht noch drei mal. Okay schauen wir mal auf dem Stadtplan ob San Carles di Rapita ein Krankenhaus hat können ja mal hinfahren damit wir in der Nähe sind wenn es schlimmer werden sollte. Fahrzeug fahrbereit machen, Stephanie hebt Sarah ab, Durchfall ein Ruf: "Martin, sie schläft im Sitzen ein". Alarmglocken, Eintrübung kein so gutes Zeichen. Im Eiltempo gepackt und mit "Vollgas" auf schmalem Weg in Richtung Stadt und Krankenhaus. Mit Unimog eine "Einsatzfahrt" machen ist einfach was anderes wie ein Pkw. "Ah hier abbiegen, hier geht es zum Krankenhaus", " Nein geht nicht hier ist Markt". Sarah, im Arm von Stephanie sich eher schlaff anfühlend, bekommt von unserer Aufregung nichts mit. Geschafft Krankenhaus. Am Empfang Krankenkarte, Pass... Sarah wacht auf und schaut sich alles wieder sehr interessiert an. Gott sei Dank! Es war dann nichts, Bereitschaftsarzt untersuchte sie und gab uns ne Überweisung ins nächste Krankenhaus mit Pädiatrie, sie war wieder völlig im Kontakt und die "Alte". Zur Sicherheit fuhren wir dann noch in die Nähe der Klink mit Kinderabteilung in Tortosa, falls Nachts noch was wäre. War nichts. Sie tat sich wie immer schwer beim Einschlafen war wie immer. Wir durften uns dann in der Reflexion des Tages (auf dem Stellplatz unter der Autobahnbrücke) mit dem Thema "Endlichkeit" nochmals auseinandersetzen. Wenn sie geht kann es sein, dass es sehr schnell ist und wir nicht viel tun können... Uns wurde wieder bewusst, dass wir nur eine begrenzte Zeit zu Besuch auf dieser Erde sind.
Jetzt noch ein kurzer Überblick über die letzten 4 Wochen. Irgendwie erleben wir soviel, dass man jedes Mal ein kleines Buch schreiben könnte. Versuche die Essenz mitzuteilen.
Von Hecho ging der Weg über das Val Irati in Richtung Puente de la Reina. Kleiner Kulturschock: raus aus den schönen Bergen, rein in die parzellierte Agrarwüste. In Puente de la Reina treffen sich wohl sehr viele Pilgerwege auf dem Weg nach Santiago di Compostelle welches aber immer noch gute 700 km weg ist. Vor Puente de la Reina gibt es mitten in der Landschaft ein wunderschöne Kirche Eunate de Santa Maria, wo auch mal wieder nicht klar ist wer sie erbaut hat. Die Templer die ja mal verboten wurden stehen wie schon in Frankreich beim gleichen Baustil auch auf der Liste der "Verdächtigen". Sollen es aber nicht sein, wie immer wieder auf den Tafeln zu lesen ist.
Weiter ging es dann in Richtung Baskenland und zum Atlantik. In Tolossa sahen wir eine schöne Karikatur an einer Häuserwand. Der spanische Generalschwan vorneweg und das letzte "schwarze Entlein" mit Baskenmütze schwimmt in die andere Richtung. Bezeichnend für die Situation im Baskenland.
Am Atlantik entdeckten wir für uns wunderschöne Strandbuchten, wo die Beschrankungen für über 2 m Höhe entfernt waren. Für uns die goldene Nebensaison. Tolle Brandung, Wellenreiter, Hochzeitsfotoshooting und für uns eigentlich zum ersten Mal, sommerliche Temperaturen von an die 30° für einige Tage. Das fühlte sich wie Urlaub an! Vor der Küste sieht man auch ein Ölplattform an der Küste ein altes stillgelegtes Atomkraftwerk, was ziemlich ungesichert vor sich hin fault.
Wir waren auch in Gernika, früherer Regierungssitz der Basken. Sie versammelten sich in alten Zeiten bei einer Eiche dort und trafen wohl recht demokratische Entscheidungen fürs ganze Volk. Gernika selber war General Franko wohl ein Dorn im Auge, da diese Stadt das Gegenteil von einer Diktatur repräsentierte. So bat er um "Hilfe" und durch die deutsche Legion Condor wurde diese Stadt in einem 3 stündigen, systematischen Bombardement 1937 quasi komplett zerstört. Das Einzige was unversehrt blieb war die Brücke und die örtliche Waffenfabrik. Beides wurde ja noch gebraucht!!! Das spanische Militär hat wohl bis heute die Verantwortung für das Bombardement nicht übernommen und auch Deutschland hat erst 1997 durch ein Schreiben von Bundespräsident zugegeben daran beteiligt gewesen zu sein.
Spannend ist aber was die Überlebenden aus diesem Wahnsinn gemacht haben: sie verfielen nicht in Rachegedanken sie widmeten sich dem Thema Frieden. Wie ist wirklicher Frieden möglich. Welche Werkzeuge benötigt es dazu. Sie erkannten, dass nur wirklicher Frieden eine Wiederholung verhindern kann und kein "Auge um Auge, Zahn um Zahn". Dies ist in einem kleinen aber feinen Museum lebendig dargestellt. Wir sahen: da haben sich Menschen in einem Prozess viele Gedanken gemacht über Frieden, Frieden unter den Menschen, Frieden mit der Natur. Sehr lohnenswert. Hierbei haben wir nochmals sehr deutlich gesehen wie unfriedlich unsere Welt ist, in die wir unsere Kinder hineingebären. Vielleicht lernen wir ihnen Werkzeuge für den Frieden mitzugeben. Wir hoffen es! Pforzheim, Martins frühere Heimat, ist die Partnerstadt von Gernika. Pforzheim wurde am Ende des 2. Weltkrieges durch ein Bombardement der Alliierten zerstört. In Pforzheim war kriegswichtige Rüstungsindustrie angesiedelt. Diese Erkenntnisse wie in Gernika hat das offizielle Pforzheim nicht!!!!.
Wir fuhren dann weiter Richtung Bilbao um unseren Besuch, Sarah´s Oma, Conny am Flughafen abzuholen. Sie brachte uns einen neuen Boiler mit, Brezen, für Sarahs erste Brezenbrotzeit, Lebkuchen von der (Ur)Oma, Weihnachtsplätzchen, unsere Lieblings- Biowindeln und Zeit und gute Gespräche mit. So waren drei Generationen Frauen versammelt. Schön zu sehen. Danke! Nach einer letzten wunderbaren warmen Nacht am Leuchtturm, in der Martin unter dem Sternenhimmel schlief und den Frauen im Unimog Platz zu gönnen, gingen wir auf einen Campingplatz und mieteten uns einen Bungalow. Soviel Platz für uns...! Cool! War auch gut, da der Sommer ging und der Herbst/Winter kam. Wir besichtigten Bilbao, Guggenheimmuseum und suchten Secondhandläden auf die uns Alvaro unser Freund aus Hecho empfohlen hat. Wir fanden für Sarah das meiste was wir brauchten und noch ein paar schöne Sachen mehr. Da gibt es hier ganz viele. Alles sehr professionell. Es sind wohl Kooperativen die diese Läden führen. Wir fanden noch in einem russischen Laden uns "unsere Pleminis", unser Hauptnahrungsmittel letztes Jahr.
Wir suchten dann noch Schläuche und Anschlußteile für unseren neuen Boiler der jetzt kleiner ist. Die Menschen in den Baumärkten sind hier sehr hilfsbereit auch wenn sie nur spanisch sprechen. Sie suchen jemanden der englisch kann oder mit Händen und Füssen finden wir das Teil oder sie sagen uns ein anderes Geschäft wo wir das bekommen könnten. Einmal riefen sie bei einem Camperausstatter an und avisierten uns. Bei der Fa. Campertek in Leioa bei Bilboa wurden wir von einem jungen Mann erwartet der sogar deutsch sprach. Herzlichen Dank für die unkomplizierte Unterstützung.
Dann brachten wir Conny wieder auf den Flughafen, Abschiede sind nicht einfach aber sie gehören dazu wie dass sich begrüßen. Herzlichen Dank nochmals für die gemeinsame Zeit!
Wir fuhren dann weiter durchs Weinbaugebiet Roija zu einem unserer Lieblingsplätze Pèna di Fraile im NP Bandera Reales. Hatten uns gedacht nächstes Jahr vielleicht nochmals hier vorbeizukommen, jetzt waren wir doch wieder sehr schnell an diesem schönen Platz. Den Geiern war es auch schon zu kalt wir sahen keine mehr. Dann weiter quer durchs Land auf kleinen Strassen. Wenn die Landwirtschaft und die Asphaltstrassen nicht gewesen wären hätten wir uns wie in der Mongolei gefühlt. In einem Dorf fragte Stephanie ein alte Frau wo hier der Bäcker ist. Die Frau nahm Stephanie an der Hand führte sie zum Bäcker wo es noch mehr alte, kleine Frauen gab und kaufte ein Brot für uns. Sie wollte es nicht zurück das Geld. Sie bekam es aber, wo erlebt man sowas?!! Fuhren weiter zum Ebro. Auf einem Stellplatz trafen wir Jürgen und Angela Strempel, nachdem wir von Ihnen Tipps für Brunnen und Stellplätze bekommen haben schenkten sie uns noch Leberwurst und Presskopf von ihrem Hausmetzger. Mundete herrlich. Herzlichen Dank. Unsere Wassertankaktion am Brunnen gestaltete sich auf Grund verschiedener Anschlußprobleme deutlich langwieriger wie erwartet. Am Schluss war der Tank mit herrlichem Bergwasser wieder gefüllt.
Dann das Mittelmeer erreicht bei Deltebre, wo der Ebro ins Mittelmeer fließt. Mehrere Tage dort verbracht. Inspektionsarbeiten am Unimog durchgeführt, Boiler weiterhin angeschlossen. Jetzt fehlt uns nur noch ein Druckminderer damit der Boiler nicht über sein Überdruckventil ständig unseren Schuhschrank bewässert.
Am Mittelmeer angekommen fühlten wir uns fast wie in Deutschland weil plötzlich ganz viele Deutsche hier sind, hier leben, den Winter verbringen wie auch immer. Soviel deutsch haben wir die ganzen letzten Monate nicht mehr gehört. Ein Schweizer Reisender der die Winter hier im spanischen Süden verbringt gab uns verschieden Tipps wo man für wenig Geld stehen kann. Hier unser Campingplatz ist so ein Tipp. 7,- Euro der Tag, 300 m bis zum Meer. Nachsaisonpreise. Hier ist aber richtig was los. Viele Rentner die in ihren Wohnmobilen hier anderswo den Winter verbringen. Wir werden noch ein Stück in den Süden ziehen und einen anderen Tipp aufsuchen. Wenn es uns dort gefällt werden wir wohl ein paar Wochen bleiben um in Ruhe über unsere weitere Reise nachzudenken. Es ist jetzt an der (staaden) Zeit, auch für uns langsamer zu machen und das Erlebte zu verarbeiten.
Auch wenn es uns hier im Moment nicht nach Weihnachten ist, wir wünschen Allen eine ruhige und besinnliche Adventszeit.
Stephanie, Martin und Sarah
Dienstag, 23.12.2014, Stellplatz in den Orangenplantagen bei Benidoleig/Denia
Wir wünschen allen die uns, wie auch immer, auf unserer Lebensreise begleiten ein fried- und freudvolles Weihnachtsfest sowie ein gesundes und persönlich glück- und heilbringendes Jahr 2015.
Martin, Stephanie und Sarah
Diese Segenssprüche wurden uns heute geschenkt und wir möchten dieses Geschenk teilen.
Mögen Zeichen an der Straße Deines Lebens sein,
die Dir sagen, wohin du auf dem Wege bist.
Mögest Du die Kraft haben,
die Richtung zu ändern,
wenn Du die alte Straße nicht mehr gehen kannst.
(irischer Segenswunsch)
Möge es dir gelingen,
jenen Ort deiner Seele zu erreichen,
wo dich ein Überfluss an Liebe,
Wärme, Nähe und Vergebung erwartet
(irischer Segenswunsch)
Wir sind jetzt seit guten 3 Wochen hier auf diesem Stellplatz und genießen zusammen mit anderen Wohnmobilisten sowie hier in kleinen Bungalows lebenden Deutschen die doch etwas wärmere Temperaturen vor allem ist es hier trockener.
Wir sind hier gut beschäftigt mit kleineren Reparaturen, Servicearbeiten, Starterbatterie neu kaufen (war erst 2 Jahre alt), geliehene Fahrräder fahrfertig machen, Einkäufen in den umliegenden Dörfern, kleinen Radtouren Sarah begleiten auf ihrem größeren Aktionsradius, Martins Geburtstag feiern, Martin sich berühren lassen, dass er Opa wurde ...., sodass wir immer noch ein wenig auf der Suche nach unserer inneren Ruhe sind. Haben immer wieder schöne Erlebnisse; Bekommen auf dem Markt Mandarinen und Selbergebackenes Süßes geschenkt einfach so weil wir da sind was uns sehr berührt hat. Bekommen Fahrräder ausgeliehen. Danke!
Wir sind hier ca. 10 km vom Meer entfernt wo wir jetzt heute Nachmittag hinfahren möchten um den Heiligen Abend am Meer zu verbringen.
Auf dem Weg von Peniscula bis hierher haben wir immer wieder schöne Naturstimmungen geschenkt bekommen. Die Touristenstädte an denen wir vorbeigefahren sind, sind praktisch ausgestorben. Schon ein wenig verrückt diese Welt.
Auf das die Welt friedvoll wird!
Alles alles Liebe
Martin, Stephanie und Sarah
Hier noch eine schönes Gebet an die Erde:
https://www.youtube.com/watch?v=Yc7ysAp0_Fg
Sonntag, 18.01.2015, Playa Vistamar, Nähe San Pietro del Pinatar
Sind jetzt seit 1 Woche wieder auf Tour, stehen aber schon wieder ein paar Tage. Wir warten auf ein Ersatzteil.
Was bisher geschah....
Am Hl. Abend fuhren wir ans Meer um bei unserem "traditionellen" Lagerfeuer die "heilige Nacht" zu verbringen. Dieses Mal mit eigenem Kind in der Fremde.
Zwischen den Feiertagen trafen wir noch Karen und Volker mit den Hunden Tilly und Tore und einem 1550 Unimog. Volker hatte unseren Unimog vor uns besichtigt und in fast gekauft. Da er sich für die weitere Geschichte dieses Unimogs interessierte fand er unsere Homepage, er war mit seiner Frau und den Hunden auch gerade hier an der Mittelmeerküste, meldete er sich bei uns und wir trafen uns. So klein ist dann wieder die "Unimog"-Welt. War ein kurzes aber sehr berührendes Treffen. Danke Euch "Vieren". Euch alles alles Liebe.
Zu Beginn des Neuen Jahres verließen wir ebenfalls unseren Stellplatz in den Orangenplantagen um mit einem Lagerfeuer das alte Jahr dankbar zu verabschieden und das Neue Willkommen zu heißen.
Im Neuen Jahr kam ein Weihnachtspaket an. Herzlichen Dank dafür.
Sarah bekam in der ersten Januarwoche ihre 2.Impfung, die sie gut vertrug nur die Eltern machten schlapp so dass diese Woche jeder für 3 Tage einen "Krankenschein" benötigte.
Wir hatten ja schon seit August letzten Jahres einen leichten Ölverlust und konnten ihn der Lenkungspumpe zuordnen. Jetzt bevor wir nach Marokko wollen entschieden wir uns es reparieren zu lassen sprich eine neue Pumpe einbauen zu lassen. Laut Werkstatt in Deutschland müsste es auf Kulanz gehen, da sie erst, nachdem wir aus der Mongolei kamen eine Neue eingebaut hatten.
So sind wir letzten Dienstag nach Murcia gefahren zur dortigen Mercedes Lkw-Vertretung. Nach einigen Telefonaten zwischen der Mercedes 24 Stunden Pannenhilfe, der spanischen Werkstätte und uns kam noch am Abend eine vorläufige Kostenübernahmegarantie zur spanischen Werkstatt. Die Garantiesache würde später geklärt. Der Mann in der Werkstatt erklärte uns am Mittwochmorgen, nachdem der Werkstattmeister sich nochmals die Lenkungspumpe angeschaut hat, dass er das Teil bestellen würde es sei vermutlich am Montag da. Soweit so gut.
Wir fuhren daraufhin hierher um die Tage am Meer zu verbringen. Dann rief Mercedes Pannenservice bei uns an es gab Probleme wegen dem Tachostand. Sie haben scheinbar uralte Rechnungen in ihrem Computer gefunden die höhere Tachostände aufweisen als wir jetzt haben. Für uns stellt sich die Frage: "Hat dies unser Verkäufer gewusst?" , "Was hat unser Unimog wirklich schon alles erlebt...?". Nach weiteren Telefonaten mit der Heimatwerkstatt und dem Pannenservice konnte dies eigentlich geklärt werden, da wir nachweislich ca. 20.000 km mit der neuen Lenkungspumpe gefahren sind.
Am Freitag riefen wir dann nochmals beim Pannenservice an diese sagten, die Werkstatt in Spanien habe das Teil noch nicht bestellt, da die Garantieübernahme noch nicht geklärt sei. Super! Wir baten zu veranlassen, dass das Teil bestellt wird. Wurde uns zugesagt. Seither haben wir nichts mehr gehört. Morgen werden wir weitersehen und die Werkstatt in Murcia anrufen.
So verbringen wir hier ruhige Tage am Meer, leisteten "erste Hilfe" bei einem Fahrradunfall und probierten aus ob wir Schneeketten im Notfall montieren könnten. Ergebnis: fast, ein paar Zentimeter zum zumachen haben uns gefehlt. Muss uns wohl doch jemand zeigen der sowas schon mal gemacht hat.
Mittwoch, 04.02.2015, Salobrena am Meer
Nach unserer Planung wollten wir jetzt schon in Marokko sein. Das Leben stellt uns andere Aufgaben.
Das mit der Lenkungspumpe austauschen erledigte sich vorerst, da die spanische Hauptvertretung abgelehnt hat auf Kulanz das Teil zu ersetzen. Ein Austauschteil für ca. 500,- Euro war aus Deutschland nicht lieferbar nur ein Neues für gute 900,- Euro. Nach Rücksprache mit unserer Werkstatt in Deutschland verzichten wir vorerst auf den Austausch. Falls wir bis November diesen Jahres in der deutschen Werkstatt vorbeischauen, bekommen wir es auf Kulanz. Da wir nicht wissen wie es nach Marokko weitergeht besteht ja die Option Deutschland im Sommer aufzusuchen. Wir werden sehen.
Wir fuhren dann weiter an der Küste entlang über Aguillas, in den Nationalpark Capo de Gata. Herrlichste Küstenlandschaft und im NP keine großen Hotels. In Capo de Gata trafen wir kurz die Familie Bara und David mit ihren 4 Kindern und ihrem Reisemobil. Stephanie hatte kurzen Kontakt bevor sie weiterfuhren in ein Tal bei Yator wo ein Deutscher schon seit einigen Jahren lebt. Martin bekam an diesem Morgen starke Rückenschmerzen und hütete das Bett, sonst hätten wir uns vermutlich gar nicht getroffen.
In Capo de Gata war auch ein älteres Paar aus England, das Land suchte um Pflanzen anzubauen. Sie waren schon drei Monate dort und am Tag unserer Ankunft mussten sie weg, auf Anweisung der Polizei.
Wir ruhten uns ein paar Tage aus bis Martin wieder fahrbereit war. Zum Glück schon nach zwei Tagen und fuhren dann nach Yator. Dort trafen wir wieder "unsere" Familie und die Engländer die gerade wieder beim Abreisen waren, da es Nachts zu frostig ist für die Pflanzen. Weiter trafen wir noch ein junges Paar Nika und Söntke die mit ihrem Mercedes T Model auf großer Reise sind. Lauter Menschen mit denen wir uns gut verstehen. Danke!
Nach ein paar Tagen fuhr "unsere" Familie zu den Engländern nach Salobrena ans Meer wo sie ein passendes Land gefunden haben. Sie wollen helfen und lernen, sodass vor allem die Kinder lernen Land urbar zu machen.
Wir sagten, dass wir später nachkommen würden nach einer Sightseeingtour durch die Sierra Nevada und Granada. So fuhren wir dann auch weiter durch die Berge. Nach ca. 1 Stunden Fahrt bergauf- bergab verlor der Unimog plötzlich beim bergauf fahren stark an Leistung. In Schrittgeschwindigkeit ging es dann bergauf. Eben und bergab kein Problem. Vielleicht zu wenig Diesel im Tank?? war einer der ersten Gedanken. Es waren aber noch gut 40-50 l drin. Nach Volltanken war es wieder besser, wir besuchten noch das Valle Beneficio bei Orgiva auch eine Comunity wo Menschen in Tipis, Jurten und kleinen Häusern wohnen. Wir sind ja auch immer noch auf der Suche wie es nach der Reise weitergeht. Vom Valle Beneficio fuhren wir wieder durch die Berge Richtung Granada wieder nach ca. 1 Stunde beim bergauffahren massiver Leistungsverlust. Wir entschieden dann runter ans Meer zu fahren um in Ruhe nach der Ursache zu forschen.
Es war der 31.01. als wir nach Salobrena kamen und unsere Freunde wieder trafen, die sich sehr freuten mit uns zusammen und superleckerm Hirseauflauf (Danke Ami) Sarahs 1.Geburtstag zu feiern. Sarah tat es sichtlich gut mit den anderen zusammen zu feiern.
Martin versuchte die folgendenTage mit Entlüften, Fehlersuche, Handbuch lesen, Ratschläge von anderen vorbeikommenden Campern (auf dem Platzt schienen sich alle reisenden Mechaniker getroffen zu haben, Danke) und am Montag dann Anruf in der deutschen Werkstatt, dem Problem auf die Schliche zu kommen. Gestern Testfahrt Richtung Granada. Wir kamen wieder ca. 40 km weit bis auf 700 m Höhe, dann fing es wieder an. Martin stellte fest, dass sich Luft im Saugsystem der Dieselanlage befindet. Nach erneuter Rücksprache mit der deutschen Werkstatt haben wir nun eine neue Dieselpumpe bestellt die heute Mittag eingebaut wir und dann werden wir wieder auf Testfahrt Richtung Granada gehen.
Hier in Salobrena sind wir zusammen mit Bara, David den Kindern Flori, Glen, Kiki und Ami und den Engländern Peace und Kurt und helfen ein wenig mit, das Ökoprojekt von Peace und Kurt zu starten. Toll welch ein Glaube die Beiden haben und welchen Mut. Hauptsächlich sind wir aber mit uns, Sarah und dem Unimog beschäftigt.
Sonntag, 08.02.2015, Salobrena
Die Geschichte geht weiter mit einer Testfahrt im dichten Schneetreiben in die Berge am letzten Mittwoch, nach Einbau der Dieselpumpe.
Wieder das Gleiche an den gleichen Stellen Luft im Dieselsystem also wieder zurück ins Basislager.
Weitere Rücksprache mit Werkstatt in Deutschland danach eine Schraube im Ansaugsystem am Zylinder gefunden. Als Martin, da sie recht leicht zu öffnen war, zudrehte brach der Kopf ab. Es handelt sich um eine Hohlschraube die überschüssigen Diesel zurückbefördert ins Saugsystem. Haben neue Schraube besorgt und gedacht und gehofft, dass dies das Leck für die Luft ist. Außerdem machten wir uns noch einige Gedanken warum die Dinge grade so sind wie sie sind und trafen eine Entscheidung. Sodass wir guter Dinge und voller Zuversicht am Freitag wieder zur Testfahrt aufbrachen. Wieder an den gleichen Stellen nach langem geraden Bergauffahrens Leistungsverlust durch Luft im System. Etwas frustriert und enttäuscht ging es wieder zurück.
Samstag dann nicht am Auto geschraubt, Homepagebilder hochgeladen, dass wir Euch mal wieder auf den Neusten Stand unserer Reise bringen können. Halfen dann unserer Nachbarfamilie ihr Reisemobil etwas herauszuziehen, da es schon ziemlich eingesunken war und Fortbewegung aus eigener Kraft nicht mehr möglich war. Jetzt stellte sich heraus, dass sich das Reisemobil im Moment gar nicht mehr aus eigener Kraft bewegen lässt, vermutlich wegen defekter Kupplung. Immer was los hier, immer wieder neue Herausforderungen.
Auf Grund dieses ganzes Erlebens und Hinspürens was soll uns das alles sagen was möchte das Leben von uns, haben wir entschieden die Reise nach Marokko erstmal "auf Eis" zu legen. Später, wann auch immer gerne. Jetzt in Ruhe nach dem Auto schauen und die Gesellschaft der lieben Menschen hier genießen. Sarah tut der Umgang mit den anderen Kindern auch sehr gut und wir können mal ein bisschen lernen in Gemeinschaft zu leben.
Schaun mer mal, wie immer, wie das alles Weitergeht. Haben noch vor ein paar Tagen andere Reisende getroffen die jetzt gerade Housesitting in Spanien hier machen, für 7 Monate. Die sind irgendwie auch schon seit ein paar Jahren on Tour. Sind gespannt auf den Austausch.
Zum Schluss noch einen herzlichen Dank an alle die mit ihrem Wissen und Ratschlägen uns versucht haben zu helfen, dass unser Unimog wieder richtig läuft.
Bis dahin alles alles Liebe
Martin, Stephanie und Sarah
PS: Mittwoch, 11.02.2015, am Sonntag nochmals einen Schraubertag eingelegt, Dieselleitung durchgeblasen, Wasserabscheider-Filter außer Kraft gesetzt usw.
Gestern nun endlich die ersehnte erfolgreiche Testfahrt. Unser Unimog ist wieder Bergtauglich. Dafür sind wir sehr dankbar.
Montag, 16.02.2015, Motril vor der Ivecowerkstatt
Beim Verfassen und losschicken des letzten Berichtes gab es um "unser" kleines Ökoprojekt herum recht viel Unruhe, da die Polizei alle Camper auf allen Parkplätzen wegschickte. Es waren sicher über hundert. Die standen teilweise mehrere Wochen dort und nun hat irgendwer entschieden diese Plätze räumen zu lassen. Wir hatten schon gehört, dass dies weiter südlich bzw. westlich auch schon stattfand. Da wir uns auf Privatgrund (Baugelände einer Hotelbaugesellschaft, die wohl nie baut) wähnten und die Polizei auch nie zu uns kam fühlten wir uns recht sicher. Das Problem war eher, dass andere Camper uns sahen und sich auch zu uns stellen wollten. Wir wollten ja aber keinen Campingplatz aufmachen sondern Anbauen und Pflanzen. Die Meisten verstanden dies gut und die Zufahrt zu unserem Platz war auch ein wenig holprig und feucht. In der Zwischenzeit stieß noch Stefan ein Schweizer, Holzkünstler mit seinem Fahrrad zu uns. Bei der ganzen Aufregung mit Auto schleppen, richten, die so war, wirkte sein Platz wenn er mit den Kindern schnitzte wie ein Ruhepol und auch er überlegte das Ökoprojekt zu unterstützen und zu bleiben. Das Leben hat aber mit uns allen wieder was anderes vor. Am letzten Freitag Abend, Peace und Kurt waren gerade mit den Hunden Boy und Lady bei einer Tierärztin, da Boy zwei Zähne verloren hatte und recht stark aus dem Maul blutete, kam die Polizei und verwies uns des Platzes. "No Camping", Anpflanzen vielleicht, wissen sie nicht aber "No Camping". Wir handelten noch zwei Tage heraus, weil das eine Reisemobil nicht fuhr und dann montags in die Werkstatt musste. Sie waren freundlich und erlaubten dies. So war dann der Samstag mit Aufräumarbeiten, Caravan und Reisemobil rausziehen aus der engen Einfahrt, dem traurigen Abschied von Stefan, dir alles alles Liebe, gefüllt.
Gestern nun Reisemobil und Caravan hierher nach Motril geschleppt, Unimog sei dank ging alles gut. Jetzt schauen wir wie es weitergeht.
PS: Die zwei Zähne die Boy verloren hat waren seine Milchzähne und da sich nichts entzündet hat ist alles wieder gut.
Donnerstag, 26.02.2015, Ugjiar, Sierra Nevada
Wieder haben wir ein gelebtes Kapitel in unserem Reisebuch des Lebens beendet. Wir sind wieder unser kleines Dreierteam plus Unimog und werden uns Stück für Stück in Richtung Portugal bewegen, so unsere Idee. Bis hierhin ist aber wieder einiges geschehen.
Den oberen Bericht haben wir geschrieben als das Reisemobil von Bara, David, Ami, Kiki, Glen und Flori in der Werkstatt war. Sie fanden einen genialen Mechaniker: 74 Jahre alt, 61 Jahre im Betrieb und er arbeitete die ersten 30 Jahre nur mit amerikanischen Fahrzeugen. So war das Reisemobil Fleetwood "Pace Arrow" in den besten Händen und kam nach einer Stunde wieder fahrtüchtig aus der Werkstatt. Wir alle hatten uns schon auf mehrere Tage langes Warten eingestellt. Danke!
Dadurch aber ein schnellerer Abschied von Peace und Kurt die sich um Gastfamilien für die ihnen zugelaufenen Hunde und um ein Stück Land zum Anpflanzen kümmern wollen. Wünschen Ihnen alles Liebe auf ihrem Weg. Vielleicht hören wir wieder mal was von Ihnen und ihrem Lebensweg.
So waren jetzt noch die Großfamilie und wir als Kleinfamilie zusammen unterwegs. Wir fuhren nach Yator da David und Bara dort Leute kannten die evtl. Platz für uns und ein kleines Anpflanzprojekt haben.
Na ja. War alles ein bißchen anders wie wir uns vorgestellt hatten.
Wir fühlten uns von dem Deutschen der in dem Tal wohnte und wieder zu Hause war nicht Willkommen geheißen und so versuchten Bara und David über die wirklich sehr zuvorkommenden Einheimischen ein entsprechendes Stück Land zu Verfügung gestellt zu bekommen, was im Prinzip auch recht schnell möglich war nur war leider die Anfahrt dorthin für das große Reisemobil mit Caravananhänger unmöglich. Aber wir lassen uns ja nicht unterkriegen und Bara und David hatten noch einen Trumpf im Ärmel hier in Ugjiar. So fuhren wir letzten Samstag hierher und parkten mitten in der kleinen Stadt auf einem großen Parkplatz gegenüber der Guardia Civil. Von dem "Trumpf" wußten wir eigentlich nur den "Spitznamen" und wo eventuell seine Gefährtin arbeitete. Am Montag schon sah er im Stadtzentrum Bara und David und alles war klar. Gerne bei ihm auf dem Grundstück aber da ist ein Problem: sehr steile Zufahrt, sehr eng alles keine Chance für den Fleetwood Arrow.
So soll es wohl nicht sein, dass wir im Moment hier in dieser Gegend ein wenig Land urbar machen und zusammen sind. Gestern dann die traurige Trennung Bara David und ihre Kinder, zusammen mit einem kleinen Hund der ihnen in Yator zugelaufen ist, fahren Richtung Osten zum Mittelmeer und dann langsam in Richtung Norden und wir Richtung Westen nach Portugal und dann nordwärts. Irgendwann, irgendwo werden wir uns bestimmt wiedersehen. Wir wünschen euch alles alles Liebe und danke für das Zusammensein und den wunderbaren, bereichernden Austausch.
Noch eine "ganz" wichtige Nachricht. Sarah ging heute mit viel Freude ihre ersten Schritte ganz alleine zunächst zwischen Campingstuhl und Unimogreifen und dann von Papas Arme zu Mamas Arme und wieder zurück.
Den Lesenden und Sehenden
wünschen wir alles Liebe
Stephanie, Martin und Sarah
Dienstag, 10.03.2015, zwischen Grazalema und Benamahoma, Sierra del Endrinal ca. 35 km westlich von Ronda/Andalusien
Welch schöne Landschaften durften wir wieder sehen und welch schöne Stellplätze finden. Einfach schön so reisen zu können. Dafür sind wir sehr dankbar. Sarah läuft bis zu 10m ohne Hilfe. Ist manchmal wie der Unimog, es gibt keine Hindernisse. Es kann nicht steil genug hinab oder hinauf gehen, Steine, Gestrüpp immer mitten durch. Sie sieht die Adler und Geier am Himmel kann orten woher die Hunde bellen und ist weiterhin sehr neugierig und interessiert. Danke!
Von Ugjiar aus machten wir einen richtigen Motortest und fuhren bis auf 1950 m auf den Puerto de la Ragua. Alles Prima, vielen Dank. Dort gab es Stau weil viele Spanier in den dortigen Schneeresten "Wintersport" betrieben. Wir fuhren runter und kamen zum Castillo La Calahorra. Eine kleine Serpentinenpiste erlaubte es uns direkt am Castillo zu übernachten mit Blick auf die verschneite Sierre Nevada. Es ging weiter nördlich der Sierra Nevada entlang nach Granada. Wir fanden oberhalb der Altstadt Albaicin an der Strasse einen ebenen Platz und konnten so zu Fuß die Altstadt und die berühmte Alhambra (ohne Ticket daher nur zum Teil) besichtigen.
Als wir von den Bergen runter kamen sah man in dem Tal wo Granada liegt eine große Smogwolke. Nicht so schön. Von Granada über Santa Fe, (diese Stadt wurde extra gebaut um die maurischen Herrscher von Granada zu beeindrucken wie mächtig die katholische Welt ist), fuhren wir weiter zum wunderschön gelegenen Embalse de Bermejales. Dort blieben wir eine Nacht direkt am See und eine Nacht auf dem Campingplatz, Wäsche und uns waschen und übers wifi noch den Nockherberg nachhören. Weiter ging es zum nächsten Highlight dem NP El Torcal (ca. 1200 m). Tagsüber 6,5°, Nachts 0° aber herrliche Gebirgslandschaft mit Gemsen, wie dahoam in den Alpen. Von El Torcal aus eine Zeitreise zu den Dolmen von Antequerra, Grabhügel ca. 2500 Jahre vor unserer Zeitrechnung erbaut. Beeindruckend. Dann wieder ein Traumstandplatz am Embalse de Guadalhorce. Zur Abwechslung wieder eine schöne Stadt Ronda wo wir von einem Bauern morgens an unserem Standplatz beim Freibad, frisch gezapfte Ziegenmilch und Eier geschenkt bekommen haben. Danke! Ca. 30 km südwestlich von Ronda befindet sich eine Tropfsteinhöhle die bewohnt war über mehrere 10.000 Jahre und darin befinden sich 3000 verschiedene Höhlenmalereien. Die Höhle ist nicht beleuchtet, jeder bekommt eine LED-Laterne mit und der Guide hat eine große Taschenlampe. Wir konnten hier spüren, dass es sich um einen "heiligen" Platz handelt. Wunderbare Tropfsteingebilde und dann immer wieder die Malereien die zum Teil älter als 25.000 Jahre sind. Wunderbar. Wir fuhren dann weiter nach Villaluenga di Rosario einen kleinen ruhigen Ort mit Ziegenkäseproduktion und schöner Landschaft was uns veranlasste zwei Nächte hier zu verbringen.
Heute ging es nun wieder "nur" ca. 50 km bis hierher auf diesen Picknickplatz. Nachts ist es kühl aber tagsüber wird es immer wärmer. Heute war der erste Kurzhosentag angesagt.
Sonntag, 15.03.2015, El Rocio beim NP de Donana
Draußen Frösche quaken, Pferde wiehern und die Nahe Turmglocke von der Marienkirche in El Rocio. Jetzt ist es schon dunkel. Tagsüber sehen wir Störche, Flamingos und viele andere Wasservögel, Pferde die durch das Wasser waten und viele, viele Menschen die hierher eine Pilgerfahrt machen, wohl jedes Wochenende, mit Pferde, Maultiergespannen, Pferdekutschen, Traktoren mit riesigen Anhängern, Jeeps, Reisebussen und und... und das gibts alles direkt von unserem Standplatz aus zu sehen
Nach dem Picknikplatz fuhren wir weiter nach Arcos de la Frontera auch ein "weißes Dorf" wo es viele Bauten und Bauweisen auch aus der maurischen Zeit zu sehen gibt. Wir fanden unten am Fluss mit Blick auf die Burg einen wunderschönen Standplatz und sahen zu was so rund um uns herum passiert. Pferdewäsche, Flussdurchquerungen per Motorroller, Fahrräder ein bißchen wieder Erinnerungen an die Mongolei.
Von Arcos de la Frontera kam ein etwas weiterer "Hatsch" Richtung, Norden, Sevilla, unterhalb davon querten wir einen Fluss mit der Fähre um dann wieder Richtung Süden zu fahren hierher nach El Rocio. Das Delta des Rio Gudalquivir muss man umfahren, keine Strassen und auch Nationalpark. El Rocio hat uns beeindruckt. Eine Stadt wie man sie sich in Arizona oder New Mexiko vorstellt. Breite Strassen, sandbedeckt, überall Anbindebalken für Pferde und es gibt hier tatsächlich als Alltagsfortbebewegungsmittel das Pferd, die Kutsche, das Maultiergespann. Hat was. Es gibt ganz viele große Gästehäuser die zu "Bruderschaften" gehören. Als wir am Donnerstag, nachmittag hier ankommen, alles ruhig, kaum was zu sehen nur wir auf den breiten Strassen und Plätzen. Wir parkten mitten in der Stadt in einem kleinen Wald. Bei uns vorbei kamen noch zwei junge Männer, Brüder, aus Deutschland und erzählten, dass an den Wochenende viel los sei, da könnten wir nicht mehr in dem Wald stehen, da dann gepicknickt und gelagert wird. Später am Abend sahen wir sie nochmals wie sie mit einem Radfahrer sprachen und Stephanie erkannte begeistert, dass es sich um Stefan handelt, unseren Freund aus Salobrena, der Holzkünstler. Welche Freude! Danke für dieses Geschenk. Wir blieben dann bis heute mittag zusammen. Stefan fuhr wieder weiter Richtung Portugal wo wir auch hinmöchten. Ihm weiterhin alles Liebe auf seiner Reise.
Am Freitag war es hier auch noch ruhig und wir parkten direkt an der Grenze zum NP mit herrlicher Sicht auf die Stadt und die Tierwelt. Am Samstag ging es dann mittags los. Es kamen vermutlich mehrere hundert Menschen mit Pferden, Maultieren und Traktoranhängern zogen nachdem sie an der Kirche vorrbeikamen zu ihren Bruderschaftshäusern und feierten. Stundenlang ging dieser Zug direkt an unserem Standplatz vorbei. Beeindruckend. Heute am Sonntag kamen noch zig Reisebusse und füllten die Plätze und gegen Nachmittag legte sich alles wieder und die Stadt wirkt fast wie ausgestorben. Scheinbar wiederholt sich dies jedes Wochenende.
Sarah läuft seit gestern quasi frei nur wenn sie etwas müde ist bittet sie um eine Hand von uns. Jetzt dürfen wir noch mehr wachsam sein. Schön zu sehen wie es ihr Freude bereitet.
Noch 1 oder 2 Tage dann sind wir ,nach ca. 7 Monaten Aufenthalt in Spanien "doch schon" in Portugal angekommen.
Wie die Zeit vergeht...
Dienstag, 17.03.15, kurz vor der portugisischen Grenze, Regen 13°
Sitze hier in der Bar, draußen regnet es und wohl auch die nächsten Tage ist eher wolkiges Wetter angesagt. So werden wir wohl die Algarve eher wolkig erleben. Mal sehen.
Gestern fuhren wir von El Rocio fort und am Atlantik entlang Richtung Huelva und portugisiche Grenze. Fanden bei Punta Umbria einen Traumstandplatz (siehe letztes Foto) aber nur für 10 min. Da kam die Guardia Civil vorbei und meint "inpossible" so fuhren wir weiter hierher auch am Strand mit Bar und Wifi und anderen Womos. Wollen wir zufrieden sein.
Wünschen Euch alles Liebe
Martin, Stephanie und Sarah